- Sattel
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Sat|tel ['zatl̩], der; -s, Sättel ['zɛtl̩]:a) Sitz in geschwungener Form, der auf Reittieren festgeschnallt wird und für den Reiter, die Reiterin bestimmt ist:es sieht gut aus, wie sie so im Sattel sitzt; er legte dem Pferd einen Sattel auf; die Reiterin schwang sich graziös aus dem Sattel.Zus.: Damensattel, Herrensattel, Reitsattel.b) Sitz für den Fahrer, die Fahrerin auf Fahrrädern, Motorrädern o. Ä.:ich muss an meinem Fahrrad den Sattel höher stellen.Zus.: Fahrradsattel, Motorradsattel.* * *
Sạt|tel 〈m. 5u〉1. Sitzvorrichtung für Reiter auf Reittieren (Reit\Sattel)2. Tragvorrichtung für Lasten auf Lasttieren (Trag\Sattel)3. Sitzvorrichtung auf dem Fahrrad od. Motorrad4. Senke in einem Bergrücken, Pass5. 〈bei Streich- u. Zupfinstrumenten〉 kleine Querleiste am Ende des Griffbretts, auf der die Saiten aufliegen6. Querbalken7. Mittelteil des Turnpferdes8. 〈an Kleidern od. Blusen〉 = Passe● den \Sattel abschnallen, auflegen; den \Sattel (des Fahrrads) höher, tiefer stellen ● das Pferd warf den Reiter aus dem \Sattel; jmdn. aus dem \Sattel heben ihn besiegen (urspr. beim Ritterturnier); 〈fig.〉 ihn verdrängen, sich ihm als überlegen erweisen; er konnte sich im \Sattel halten es gelang dem Pferd nicht, ihn abzuwerfen; 〈fig.; umg.〉 er konnte sich gegen alle Angriffe behaupten; der Reiter hing im \Sattel; den Reiter in den \Sattel heben, ihm in den \Sattel helfen beim Aufsteigen behilflich sein; einflussreiche Freunde haben ihn in den \Sattel gehoben, ihm in den \Sattel geholfen 〈fig.; umg.〉 haben ihn unterstützt, ihm eine Stellung verschafft; sich in den \Sattel schwingen; fest im \Sattel sitzen 〈fig.; umg.〉 in einer Stellung sicher sein; er ist in allen Sätteln gerecht 〈fig.〉 er kennt sich in allen Gebieten aus, ist überall zu gebrauchen; mit, ohne \Sattel reiten [<ahd. satul, satal, engl. saddle <germ. *sadula- „Sitz“, <ostidg. Nachbarspr., vermutl. slaw.; zu idg. *sed- „sich setzen, sitzen“] Siehe auch Info-Eintrag: Sattel - info!* * *
Sạt|tel , der; -s, Sättel [mhd. satel, ahd. satal, H. u.]:1.a) gepolsterter Sitz in geschwungener Form, der einem Reittier für den Reiter aufgelegt wird:den S. an-, abschnallen, abnehmen;das Pferd warf ihn aus dem S.;jmdm. in den S. helfen;sich aus dem, in den S. schwingen;mit, ohne S. reiten;☆ jmdn. aus dem S. heben/werfen (1. jmdn. aus einer einflussreichen Position drängen. 2. jmdn. sehr verunsichern, jmds. Versagen herbeiführen) [urspr. auf die mittelalterlichen Reiterturniere bezogen, bei denen der Gegner mit der Lanze aus dem Sattel gestoßen werden musste];fest im S. sitzen (seine Position unangefochten behaupten);sich im S. halten (seine Position behaupten);b) Gestell für Gepäck, Lasten, das auf dem Rücken eines Lasttiers festgeschnallt wird.2. Teil des Fahrrads, Motorrads, auf dem man sitzt:ein harter, stark gefederter, sportlicher, schmaler, breiter, bequemer S.;den S. höher stellen.* * *
ISattel,2) Geologie: Falte.3) Musik: bei Saiteninstrumenten Bezeichnung für die kleine Auflageleiste am oberen Ende des Griffbretts (Obersattel), ferner für die kleine Leiste am unteren Deckenrand (Untersattel) als Schutz gegen die Schlinge des dort aufliegenden Saitenhalters.4) Reiten: meist lederne Sitzvorrichtung für den Reiter auf Reittieren. Beim Pferd wird der Sattel auf dem Rücken des Tiers mit einem Bauchgurt festgeschnallt; er ist entscheidend für den korrekten Sitz des Reiters und für das richtige Einwirken auf das Pferd. Bei korrekter waagerechter Sattellage kann sich die Rückenmuskulatur des Pferdes frei bewegen. Der Reiter muss im tiefsten Punkt des Sattels sitzen und stützt die Fußballen beidseitig in die Steigbügel. Der englische Sattel (Sportsattel, Pritschensattel) wird im Allgemeinen für Spring-, Dressur- und Vielseitigkeitsprüfungen verwendet. Der Rennsattel für Galopprennen ist besonders leicht. Der Damensattel, ein Seitsitz, bei dem sich beide Beine der Reiterin an der linken Seite des Pferdes befinden, ist kaum noch gebräuchlich.Sattel,eingelassene Querleiste am oberen Ende des Griffbretts mit Einkerbungen zur Führung der Saiten bei Streich- und einigen Zupfinstrumenten (z. B. Gitarre, Banjo). Der Sattel beendet den schwingenden Teil der Saiten (= »0.-Bund«). Durch Barré und Kapodaster wird ein die Saitenlänge verkürzender »künstlicher« Sattel geschaffen.* * *
Sạt|tel, der; -s, Sättel [mhd. satel, ahd. satal, H. u.]: 1. a) gepolsterter Sitz in geschwungener Form, der einem Reittier für den Reiter aufgelegt wird: den S. an-, abschnallen, abnehmen; Man tritt immer nur von links an ein Pferd, legt ihm von links den S. auf (Dwinger, Erde 42); das Pferd warf ihn aus dem S.; jmdn. aus dem S., in den S. heben; jmdm. in den S. helfen; sich aus dem, in den S. schwingen; Ich steige aus dem S. und werfe die langen Zügel über den Pferdekopf hinweg zu Boden (Stern, Mann 155); ich ließ mich aus dem S. gleiten (Dwinger, Erde 10); ..., sobald Sie in den S. steigen (Dwinger, Erde 61); ... schwingt er zum ersten Mal das Bein über den Rücken, lässt sich darauf möglichst sanft in den S. sinken (Dwinger, Erde 180); mit, ohne S. reiten; vom S. fallen; er könnte stundenlang im S. sitzen (reiten); das Pferd geht unter dem S. (ist an Reiter gewöhnt); *jmdn. aus dem S. heben/werfen (1. jmdn. aus einer einflussreichen Position drängen: Mithilfe der Masse kann sie die grundherrliche und geldmächtige Elite aus dem S. werfen [Niekisch, Leben 153]. 2. jmdn. sehr verunsichern, jmds. Versagen herbeiführen: Meine unerwartete Frage warf den alten Rat fast aus dem S. [Fallada, Herr 20]; urspr. auf die mittelalterlichen Reiterturniere bezogen, bei denen der Gegner mit der Lanze aus dem Sattel gestoßen werden musste); in allen Sätteln gerecht sein ([in einem bestimmten Bereich] allen Aufgaben gewachsen sein): Soweit ich seine Schriften kenne, ist er nicht nur ein in allen Sätteln gerechter Schulmeister, sondern auch ... (Musil, Mann 681); jmdm. in den S. helfen/jmdn. in den S. heben (jmdn. in eine einflussreiche Position, an die Macht bringen): ... wie alle, die mit den Bolschewiken gegen den Zarismus gekämpft und ihnen erst in den S. geholfen hatten (Mehnert, Sowjetmensch 288); fest im S. sitzen (seine Position unangefochten behaupten); sich im S. halten (seine Position behaupten): Die Weimarer Koalition ... konnte sich nur noch mithilfe von Geschäftsordnungskniffen einigermaßen im S. halten (Niekisch, Leben 211); b) Gestell für Gepäck, Lasten, das auf dem Rücken eines Lasttiers festgeschnallt wird. 2. Teil des Fahrrads, Motorrads, auf dem man sitzt: ein harter, stark gefederter, sportlicher, schmaler, breiter, bequemer S.; der S. ist für mich zu niedrig; den S. höher stellen; sich auf den S. setzen, schwingen; Der Mann, der sie fahren sollte, saß in einer ledernen Montur auf dem S. der schweren Maschine (Bieler, Mädchenkrieg 153). 3. a) kurz für ↑Bergsattel: Als sie sich dem S. des Passes näherten, ... (Schnabel, Marmor 88); b) kurz für ↑Nasensattel: Ihr Gesicht war sehr regelmäßig, der S. zwischen Nase und Stirn dabei ganz schwach ausgeprägt (Doderer, Wasserfälle 50); c) (Geol.) Aufwölbung einer ↑Falte (3). 4. Passe: 1969er Röcke: ... der S. darf nicht fehlen (MM 6. 5. 69, 22). 5. am oberen Ende des Griffbretts von Saiteninstrumenten angebrachte Querleiste, auf der die Saiten aufliegen. 6. (Turnen) Teil des Seitpferdes zwischen den Pauschen.
Universal-Lexikon. 2012.